Einleitung
Im folgenden möchten wir Ihnen ganz konkrete Beispiele zeigen, die veranschaulichen, wie unsere Beleuchtungsstrategien und smarten Steuerungen bei den unterschiedlichsten Anwendungsfällen eingesetzt werden können. Die Beispiele dienen der Veranschaulichung, bei einer realen Planung müssten natürlich alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden.
Mitlaufendes Licht
Bei dieser Mechanik ist der Großteil der Leuchten mit einem eigenen Bewegungssensor ausgestattet. Dieser dimmt das Licht aus dem Ruhemodus von z.B. 10% auf 100% auf, sobald ein Passant von ihm erfasst wird. Durch eine hohe Anzahl an Bewegungssensoren wird ein mitlaufendes Licht - sozusagen als treuer Wegbegleiter - geschaffen. Zudem sind Wege für diesen Einsatzbereich oft aus den unterschiedlichsten Richtungen zugänglich, es gibt z.B. bei einem Fahrradweg selten nur einen begrenzten Ein- und Ausgang. Dank der vielen Sensoren kann darauf reagiert werden. Nach beispielsweise 10 Sekunden ohne Bewegungsregistrierung wird das Licht wieder in den Ruhemodus runtergedimmt.
Dabei gibt es verschiedenste Ansätze ein mitlaufendes Licht zu planen - zwei Möglichkeiten möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen:
Mitlaufendes Licht
- mit Bewegungserkennung an jeder 2. Leuchte
Bei der ersten Variante wird an jeder zweiten Leuchte ein Bewegungssensor (z.B. der SLC-Motion 203) installiert und Leuchten dazwischen werden über den SLC-Hub 203 gesteuert. Erfasst der Sensor eine Bewegung, reagiert die entsprechende und zusätzlich die beiden Nachbarleuchte. Diese Variante könnte z.B. bei Radwegen Anwendung finden, auf welchen überwiegend Radfahrer mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind. Je nach Geschwindigkeit kann es sogar ratsam sein, zwei Leuchten vor und hinter dem Bewegungssensor aufzudimmen, damit früh genug im Vorfeld die benötigte Lichtintensität zur Verfügung gestellt wird. Nach z.B. 30 Sekunden ohne Bewegung wird die Helligkeit beispielsweise von 100% auf 20% abgedimmt.
Mitlaufendes Licht
- mit Bewegungserkennung an jeder Leuchte
Bei der zweiten Variante erfolgt die Steuerung noch genauer: hierbei wird jede Leuchte mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Dabei handelt es sich um die bedarfsgerechteste Art, Leuchten zu betreiben. Aus diesem Grund empfehlen wir in den meisten Fällen die zweite Variante, auch wenn die SLC-Motions in der Anschaffung teurer sind als die SLC-Hubs. Auf Wunsch kann auch hier eine oder mehrere Nachbarleuchten gekoppelt werden, damit das mitlaufende Licht einen größeren Bereich abdeckt. Nach z.B. 30 Sekunden ohne Bewegung wird auch hier wieder abgedimmt.
Gruppenschaltungen
Bei Gruppenschaltungen reagieren direkt mehrere Leuchten auf erfasste Bewegungen. Dabei kann die Schaltung auf zwei unterschiedliche Weisen erfolgen:
• auf Basis einzelner Bewegungen ODER
• aufgrund einer Analyse der Verkehrsdichte
Befassen wir uns zuerst mit der Erfassung einzelner Bewegungen: Sobald ein Verkehrsteilnehmer vom Sensor wahrgenommen wird, dimmt das Licht direkt aus dem Ruhemodus, z.B. von 10% auf 100% Helligkeit - und dies für alle Leuchten, die der jeweiligen Gruppe zugeteilt wurden. Welche Leuchten einer Gruppe zugefügt werden, lässt sich über unsere Steuerungstools "SL-Control" bzw. "SL-Configurator" frei definieren.
Hinweis: Gruppenschaltungen auf Basis von Einzelbewegungen eignen sich immer dann, wenn sich die Aufenthaltsdauer der Verkehrsteilnehmer im Vorfeld sehr gut abschätzen lässt und kein durchgängiger Verkehr zu erwarten ist. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen einige Beispiele vor.
Gruppenschaltung - Beispiel Parkplatz
Klassisches Beispiel für eine Gruppenschaltung sind Parkplätze. Hierbei sollte jede Leuchte mit einem Bewegungssensor ausgestattet sein, damit auf Bewegungen aus unterschiedlichen Richtungen reagiert werden kann. In unserem Beispiel können alle rot gefärbten Leuchten bei Bewegungserfassung aufdimmen, dies erleichtert das Auffinden geparkter Fahrzeuge. Sollte der Parkplatz größer sein, ist es ratsam, diesen in mehrere Gruppen einzuteilen.
Die Einsatzmöglichkeiten einer Gruppenschaltung auf Basis einzelner Bewegungserfassungen sind sehr vielfältig. Ein Parkplatz ist dabei nur ein typisches Beispiel. Andere Plätze, welche ein ähnliches Nutzungsverhalten erwarten lassen, sind ebenfalls für diese geeignet - dazu zählen beispielsweise Sportplätze. Gruppenschaltungen eignen sich zudem nicht nur für Situationen in sehr verkehrsarmen Bereichen, auch auf bestimmten Straßenabschnitten können diese sinnvoll integriert werden.
Gruppenschaltung - Beispiel Landstraße
In unten gezeigtem Beispiel einer abgelegenen Landstraße sind zwei Bewegungssensoren vollkommen ausreichend, da die Straße nicht aus allen Richtungen erreichbar ist. Die anderen Straßenleuchten sind mit jeweils einem smarten Steuermodul ohne Bewegungssensoren (z.B. SLC-Hub 203) ausgestattet und erhalten die Information zur Auf- bzw. Abdimmung von den Bewegungssensoren.
Volumenbasierte Steuerung
Eine volumenbasierte Steuerung reagiert nicht auf Basis einzelner Verkehrsteilnehmer (wie bei der oben gezeigten Gruppenschaltung), sondern auf die Verkehrsdichte. Diese wird mithilfe von Bewegungssensoren analysiert und die Beleuchtung somit flexibel und bedarfsgerecht daran angepasst. Hauptverkehrsstraßen sind hoch und dauerhaft frequentiert, weshalb hier eine volumenbasierte Beleuchtungslösung ideal ist. Entsteht z.B. in den Hauptverkehrszeiten oder bei besonderen Anlässen (öffentlichen Veranstaltungen, Fußballspielen, usw.) ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, wird dieses erkannt und die Beleuchtung kann entsprechend angepasst werden.
Hinweis: Das Intervall, in welchem die Verkehrsdichte gemessen und die Beleuchtung an diese angepasst wird, ist flexibel definierbar - wir empfehlen, dieses auf 15 Minuten zu timen. Der Wert wird auf eine Stunde hochgerechnet (15 Min. x 4). Werden in dieser Zeit z.B. 50 Fahrzeuge registriert, wird der Wert auf eine Stunde hochgerechnet, was 200 Bewegungen entspricht. Bei der Planung kann nun vorgegeben werden, wie hoch die Helligkeit je Verkehrsaufkommen sein soll - zum Beispiel:
• 200 Bewegungen = 100% Helligkeit
• 150 Bewegungen = 70% Helligkeit
• 100 Bewegungen = 40% Helligkeit
So passt sich die Beleuchtung dem tatsächlichen Bedarf an.
Das Prinzip verdeutlicht
Volumenbasierte Steuerung - Beispiel
Besteht eine Hauptverkehrsstraße z.B. aus 28 Leuchten, ist folgende Steuerungsplanung für die Messung des Verkehrs und der Lichtanpassung denkbar:
• 2x SLC-Motions 203:
Zur Bewegungserfassung Platziert an den entscheidenden Knotenpunkten. Diese befinden sich mittig der Straße, damit ein valider Basiswert ermittelt werden kann. Zudem eignet sich die Platzierung an Fixpunkten wie z.B. Kurven besonders gut, damit die Dimmung noch unauffälliger für die Verkehrsteilnehmer erfolgt.
• 26x SLC-Hubs 203:
Für die Steuerung umliegender Leuchten Erfassen die Bewegungssensoren Verkehrsteilnehmer, senden diese das Signal an die 26 Hubs, welche die Steuerung der Helligkeit für die weiteren Straßenleuchten auf der Hauptstraße vornehmen.
Bei der Hauptstraße 2 verhält es sich genauso, hier messen die Bewegungssensoren die Verkehrsdichte an der Straßenmitte und geben das Signal zum Ab- und Aufdimmen an die weiteren Steuerungseinheiten der Hauptstraße 2.
Kombi-Planung
Weiter unten haben wir eine Beispielplanung für verschiedene Straßen vorgenommen. Dabei kommen die Mechaniken - so wie wir die oben beschrieben haben - zum Einsatz:
Hauptstraße
Volumenbasierte Steuerung - Aufgrund des durchgehenden Verkehrs wird die Steuerung durch eine Verkehrsanalyse vorgenommen. Zwei Bewegungssensoren mittig der Straße erfassen die Bewegungen, analysieren die Verkehrsdichte und geben die Informationen bezüglich der Verkehrsdichte zum Auf- und Abdimmen an die anderen Steuerungseinheiten weiter.
Landstraße
Gruppenschaltung - Auf nachts wenig genutzten Landstraßen mit nur einem Zu- und Abgang, reicht der Einsatz einzelner Bewegungssensoren aus. Diese regeln die Helligkeit der anderen Leuchten, welche sich in ihrer Gruppe befinden.
Wohnstraße + Fahrradweg
Mitlaufendes Licht - Sowohl in Wohngebieten als auch auf Radwegen bietet sich ein mitlaufendes Licht aufgrund der geringen nächtlichen Nutzung an. Im besten Fall sind dabei alle Leuchten jeweils mit einem Bewegungssensor ausgestattet.
Rundsteuerung
Aktuell werden Schaltkästen vielerorts über Rundsteuerungen betrieben, diese erhalten das Rundsteuersignal zum Ab- oder Anschalten des Stromflusses über das Niederspannungsnetz. Das Rundsteuersignal erweist sich dabei teilweise als unzuverlässig und erreicht die Kästen nicht, zudem können alle Stromkästen dabei nur über das gleiche Signal und nicht individuell geschaltet werden.
Für diese Fälle haben wir den RC-Switch 203C entwickelt.
RC steht für Ring Control - das Steuerungsmodul ersetzt also den bisherigen Rundsteuerungsempfänger innerhalb der Stromschaltkästen. Die Aufgabenanforderungen an das Gerät gestalten sich überschaubar - wie der Name "Switch" schon verrät, liegt seine Hauptaufgabe im Schalten. Vereinfacht gesagt handelt es sich also um einen "Lichtschalter", welcher den Stromfluss jener Leuchten ein- und ausschaltet.
Hinweis: Es spielt keine Rolle, ob die Leuchten mit smarten Steuerungen ausgestattet sind oder nicht - sobald der Switch den Strom ausschaltet, sind die Leuchten und smarten Hubs spannungsfrei. Wenn also nur der RC-Switch 203C verbaut ist (ohne smarte Hubs bzw. Motions), können die Leuchten in einer gewissen Weise ebenfalls gesteuert werden - allerdings bei Weitem nicht in dem Umfang, wie es mit einem vollwertigen, intelligenten Lichtmanagementsystem möglich ist.
Sie benötigen weitere Hilfe?
Ihnen schwebt schon ein konkretes Projekt vor oder haben Rückfragen zu unseren Steuerungen? Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne - hier gelangen Sie zu unserer Kontaktseite.
War dieser Artikel hilfreich?
Das ist großartig!
Vielen Dank für das Feedback
Leider konnten wir nicht helfen
Vielen Dank für das Feedback
Feedback gesendet
Wir wissen Ihre Bemühungen zu schätzen und werden versuchen, den Artikel zu korrigieren